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Max Mux -
a year ago
(Translated by Google) I regret going to the Wiegmann Clinic. In long outpatient therapy I had come a long way in overcoming traumatic childhood experiences, but another crisis was looming, which is why I went to the Wiegmann Clinic as a shelter. The most detailed was the first interview with a woman with whom I no longer had anything to do with. Then I came to a senior doctor who, based on the notes of her colleague, was apparently already able to make great statements about me and didn't have to ask any further questions. She joined in with my depressive black markings and self-accusations and explained her world to me. When dissociating, for example, I am like a “voyeurist”, “Now nothing is good at all”. She wasn't listening to me properly, completing my sentences and I felt like a character in her role play. As a reference therapist, I was assigned a younger man who made an unsafe impression and regularly referred to the instructions of the said senior doctor. There was no therapeutic relationship with him during my stay. The meetings did not follow a common thread, what was essential for me was not discussed, it remained superficial, agreements were forgotten - I did not experience empathic understanding. The fact that I did not want to have a blood drawn later due to an injection phobia was described by the senior doctor, who saw me there for the second time, as a power game. This was followed by a lesson on boundaries. I was scared and tried to protect myself - in my opinion, the subject of “power” was more important for the doctor. In group therapy she also taught patients morals and corrected their choice of words. The nursing staff was attentive and tried hard. Art and body therapy were also meant nicely, occasionally illuminating, but only a drop in the ocean compared to the main therapy. What I experienced there was without empathy, downwardly and alienating. The fundamentals were so lacking that I began to doubt the fundamentals of my perception. As in childhood, I blamed myself and adjusted. I was as open as possible, explaining how bad I was and that I would like to break off. No further inquiries were made. At some point I no longer recognized myself in the mirror. I wanted to believe in the treatment for 6 weeks, then I collapsed. Chest tremors, stitches in the head, stiff body. I was sent to the emergency room. Got sedatives. As usual, my therapist took note of this the next day with a motionless expression. I gave up and left the clinic. After that, I wasn't the same anymore. I had lost the emotional memories of my life. My friends, work colleagues, places, habits had become alien. The flashbacks started later. Sometimes hours of shock with persecuting images from the situations with the practitioners. Every sound too loud. No more sense of time. Difficulty concentrating and remembering. When I asked about the official praise and complaint management to find a clarification discussion, I received a greeting from the chief doctor. He also responded to the patient advocate with empty phrases and rejected any responsibility of the clinic. Not a syllable of regret or at least acknowledgment of my descriptions. A sample treatment can be read in the doctor's letter. Even after a long time, I have not recovered from this fundamental loss of confidence. The fact that I need help in a facility that promises help was so fatal has shaken my self-image and worldview. Flashbacks and insomnia chase me. Since then I have been functioning as a senseless shell. Even in outpatient therapy, I can no longer open up. If you had to experience something similar, I would like to talk to you about it: maxmux300 (at) gmail (dot) com
(Original)
Ich bereue es in die Wiegmann-Klinik gegangen zu sein. In langer ambulanter Therapie war ich bei der Überwindung traumatischer Kindheitserlebnisse bereits weit gekommen, jedoch kündigte sich nochmal eine Krise an, weswegen ich die Wiegmann-Klinik als Schutzraum aufsuchte. Am ausführlichsten war noch das Erstgespräch bei einer Frau, mit der ich danach nicht mehr zu tun hatte. Dann kam ich zu einer Oberärztin, die anhand der Notizen ihrer Kollegin offenbar schon große Aussagen über mich treffen konnte und nicht weiter fragen musste. In meine depressiven Schwarzmalereien und Selbstanschuldigungen stimmte sie mit ein und erklärte mir ihre Welt. Beim Dissoziieren sei ich z.B. wie ein „Voyeurist“, „Jetzt ist erst mal gar nichts gut“. Sie hörte mir nicht richtig zu, vervollständigte meine Sätze und ich hatte das Gefühl eine Figur in ihrem Rollenspiel zu sein. Als Bezugstherapeuten bekam ich dann einen jüngeren Mann zugeteilt, der einen unsicheren Eindruck machte und regelmäßig auf Anweisungen besagter Oberärztin verwies. Mit ihm kam es während meines Aufenthalts zu keiner therapeutischen Beziehung. Die Sitzungen folgten keinem roten Faden, das für mich Wesentliche kam nicht zur Sprache, es blieb oberflächlich, Absprachen wurden vergessen – empathisches Verständnis erlebte ich nicht. Dass ich später aufgrund einer Spritzenphobie kein Blut abgenommen bekommen wollte, wurde von der Oberärztin, die mich dort zum zweiten Mal sah als ein Machtspielchen bezeichnet. Darauf folgte eine Belehrung über Grenzen. Ich hatte Angst und versuchte mich zu schützen - das Thema „Macht“ war dabei meines Erachtens eher für die Ärztin bedeutend. Auch in einer Gruppentherapie belehrte sie Patienten moralisch und korregierte deren Wortwahl. Das Pflegepersonal war zugewandt und bemüht. Auch Kunst- und Körpertherapie waren nett gemeint, vereinzelnd erhellend, aber doch nur ein Tropfen auf dem heißen Stein im Vergleich zur Haupttherapie. Was ich da erlebte war empathielos, von oben herab und entfremdend. Es mangelte so am Grundsätzlichen, dass ich anfing an den Grundsätzen meiner Wahrnehmung zu zweifeln. Wie in der Kindheit gab ich mir die Schuld und passte mich an. Dabei war ich maximal offen, habe erklärt wie schlecht es mir ging und dass ich am liebsten abbrechen würde. Es wurde nicht weiter nachgefragt. Ich erkannte mich irgendwann nicht mehr im Spiegel. 6 Wochen wollte ich an die Behandlung glauben, dann brach ich zusammen. Zittern in der Brust, Stechen im Kopf, versteifter Körper. Ich wurde in die Notaufnahme geschickt. Bekam Beruhigungsmittel. Auch das nahm mein Therapeut am nächsten Tag wie üblich mit regungsloser Miene zur Kenntnis. Ich gab auf und verlies die Klinik. Anschließend war ich nichtmehr derselbe. Ich hatte die emotionalen Erinnerungen an mein Leben verloren. Meine Freunde, Arbeitskollegen, Orte, Gewohnheiten waren fremd geworden. Später begannen die Flashbacks. Mitunter stundenlanger Schockzustand mit verfolgenden Bildern aus den Situationen mit den Behandlern. Jedes Geräusch zu laut. Kein Zeitgefühl mehr. Konzentrations- und Erinnerungsschwächen. Auf meine Anfrage über das offizielle Lob- und Beschwerdemanagement ein Klärungsgespräch zu finden erhielt ich vom Chefarzt eine Grußformel. Auch gegenüber der Patientenfürsprecherin reagierte er mit Floskeln und wies jede Verantwortung der Klinik von sich. Keine Silbe des Bedauerns oder wenigstens der Kenntnissnahme meiner Schilderungen. Im Arztbrief ist von einer Musterbehandlung zu lesen. Auch nach langer Zeit habe ich mich von diesem fundamentalen Vertrauensverlust nicht erholt. Dass mir Hilfebrauchen in einer Einrichtung die Hilfe verspricht so zum Verhängnis wurde hat mein Selbst- und Weltbild erschüttert. Mich jagen Flashbacks und Schlafstörungen. Ich funktioniere seither als empfindungslose Hülle. Auch in ambulanter Therapie kann ich mich nicht mehr öffnen. Falls Sie Ähnliches erleben mussten würde ich mich gern mit Ihnen darüber austauschen: maxmux300(at)gmail(dot)com